DIE SPUR

D 1997, 94 min Trailer | Ansehen | Kaufen


Autor:
Meine Figur in diesem Film ist die des Autoren und sie besteht darin, eine tragfähige Oberfläche aufzureißen.
Die Funktion meiner Figur ist die des Detektivs. Sie besteht darin, ein Komplott abzubilden.

Detektiv:
Meine Funktion in dieser Gegenwart ist die des Detektivs. Sie besteht darin, eine Refernz zu konstruieren, die durchs Komplott geschoben werden kann.
Die Funktion meiner Figur, des Toten, besteht darin, auf dieser Referenz eine Perspektive zu ermöglichen, unter der das Verhalten der Figuren im Komplott abgebildet werden kann.

Toter:
Es ist das Gehirn, das "Ich" sagt, und ich habe hinter diesem Bildschirm die Funktion des Toten. Mein Gehirn hat am Sonntag seine Tätigkeit eingestellt. Meine Funktion ist daher eine Variable, die den Plan durchkreuzt.
Die Funktion meiner Figur, des Autoren, besteht darin, für diese einen konsistenten Rahmen abzustecken. Und dazu verfügt er, im Gegensatz zu mir, über Hirn, Nerv und Muskel.

Regie, Buch, Schnitt, FAZ: Peter Ott 
Kamera: Stefan Canham 
Musik: Hans Platzgumer, King Rocko Schamoni, Dead Kennedys, Die Goldenen Zitronen 
Cast: Frank Apitz (Detektiv), Petra Bogdahn (Frau), Harald Halgart (Greis), Matthias Breitenbach (Teilhaber#1), Bernhard Richter (Teilhaber#2), Julia Meinhardt (Schauspielerin), Charlotte Chrome (Geldkurierin), Hans-Jürgen Masch (Toter) 
Produktion: Abbildungszentrum
Gefördert durch: Kuratorium junger deutscher Film 

"Ein Detektivfilm ist ein Detektivfilm ist ein Detektivfilm Oder auch nicht.
Da mag es noch so sehr um 'klassische' Versatzstücke wie eine rätselhaft-
mondäne Auftraggeberin, ein mörderisches Komplott und eine hartnäckige
Spürnase á la Marlowe gehen - wenn sich die Verschwörungstheorien häufen,
es sich um einen Fall von globaler Geldwäsche handelt und wenn immer
ausführlicher Kokainanbau als Zankapfel innerhalb der kaumm mehr als
legal oder illegal auszumachenden Grenzen der politischen Ökonomie
analysiert wird, dann erweist sich der anfänglich noch genrevertraute
Überblick lediglich als Einbildung.
Peter Otts 'Die Spur' ist eine hochkomplexe und -komplizierte Verschach-
telung von Bildern und Wörtern, die dem mZuschauer die Anstrengung
zumutet, die verschiedenen Perspektiven der Erzählung zur selben Zeit
wahrzunehmen und zu verarbeiten. Eine gewiefte Fenstertechnik setzt
parallele Bild- und Wortebenen auf der großen Kinoleinwand in eine unmittel-
bare Beziehung, Computergrafiken, digitale und filmische Aufnahmen simu-
lieren die Gleichzeitigkeit verschiedeener Abläufe sowie Gedankengänge und
verweisen die lineare Erzählform ins Reich der puren Illusion."
film-dienst, 3.3.98

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